Die meisten Sparer versuchen mit den Ihnen angebotenen Standardsparverfahren ein  gutes Vermögen aufzubauen. Ich will hier mal auf die gängigen Methoden eingehen und versuchen die Spezialiäten der einzelnen Möglichkeiten zu erläutern. Als Berater mit mehr als 4 Jahrzehnten Erfahrung traue ich mir zu hier eine allgemeine Einschätzung wieder zu geben. Aber wie bei allem im Leben hat alles zwei Seiten. Wichtig ist nur die beiden Seiten zu kennen um für sich eine gute Entscheidung fällen zu können. Es sei angemerkt, dass es sich um keine Anlageberatung handelt, sondern nur um meine Meinung. Eine Anlageberatung bedarf einer ausführlichen Analyse der vorhandenen Situation und der Ziele jedes Einzelnen.

  1. Das Banksparen:
    Beim Banksparen wird mit der Bank für eine feste Laufzeit ein Einmalbeitrag oder eine fester monatlicher Sparbetrag vereinbart. In dieser fest vereibarten Zeit ist der Sparplan nicht veränderbar. Am Ende der Laufzeit erhält der Sparer einen Bonus, der als Zusatzverzinsung anzusehen ist. Beim Bonus handelt es sich in der Regel um eine Einmahlzahlung die auch keiner Verzinsung mehr unterliegt. Die Zinsen und der Bonus sind zu versteuern, sofern kein Freistellungsauftrag bei der Bank eingereicht wurde.
  2. Das Bausparen:
    Bausparen wurde früher, als es noch höhere Guthabensverzinsungen gab als heute, gerne auch als Sparbuch verwendet. Hierbei haben viele Sparer auch die Vermögenswirksamen Leistungen eingezahlt. Der Sparer erhält einen fest vereinbarten Zins auf die gesamte Laufzeit und erhält auch das Recht, später ein Bauspardarlehen zu erhalten, was als Bestandteil zu einer Hausfinanzierung sehr gut eingesetzt werden konnte. Da bei dem Abschluss eines Bausparvertrages auch feststeht in welcher Höhe der spätere Darlehenszuns zu zahlen ist, bietet das Bausparen eine sichere Kalkulationsgrundlage an. Früher war es so, dass die Zinsen für ein Bauspardarlehen oft höher waren, als die normalen Baufinanzierungszinsen. Das gerade in der kürzlich zurück liegenden Niedrigzinsphase. Nun sind die Darlehenszinsen in den Bausparverträgen noch günstig. Da die Zinsen für Baufinanzierungen jetzt aktuell stark gestiegen sind (Ende 2022 und Anfang 2023) ist es ein guter Zeitpunkt einen Bausparvertrag abzuschließen.
  3. Die Kapitallebensversicherung:
    Die Kapitallebensversicherung war für mich seit mehr als 20 Jahren keine attraktive Sparlösung mehr. Ich hatte zu Beginn des neuen Jahrtausends meine Begeisterung für die Kapitallebensvericherung geändert und habe, aus reinen kalkulatorischen Gründen, dazu entschieden, das Absichern eines Risikos, hier ist es das Todesfallrisiko, vom Sparen zu trennen. Die Kosten in der Kapitallebensversicherung sind, aus meiner Sicht, nicht nachzuvollziehen und sind, auch wieder aus meiner Sicht, zu hoch. Als Berater habe ich mich mit vielen Bilanzen von Versicherungskonzernen beschäftigen müssen und habe daruch auch viele Texte der Vertragsbedingungen lesen müssen, dass ich sagen muss, dass sich die Kapitallebensversicherung nicht mehr rechnet. Gerade in der Niedrigzinsphase hat die Kapitallebensversicherung Vertrauen verspielt und hat an Attraktivität verloren. ich kann mich noch gut an meine Mandanten 2005 bis 2013 erinnern, die jedes Jahr die Post der Versicherung erhalten hatten, aus denen hervorging, dass die damals geplanten und in Aussicht gestellten Ablaufleistungen wieder gekürzt werden mussten. Viele hatten die Kapitallebensversicherung als Instrument zur Tilgung eines Darlehens genommen, was mit fatalen folgen verbunden war, weil die Leistungen nicht mehr das Darlehen gedeckt hatten und die Kreditnehmer bei den Banken extra Zahlungen leisten mussten, oder die Beiträge zur Lebensversicherung erhöhen mussten. Das gleiche Schicksal ereilte auch die Unternehmer,die ihre Rente auf der Basis einer Kapitallebensversicherung aufgebaut hatten. Hier kam es zu vielen Schieflagen in den Bilanzen der Unternehmen und zu deutlich geringeren Renten. Wenn das Risiko eines Lebens versichert werden soll, was auch zu empfehlen und sinnvoll wie notwendig ist, dann reicht eine Risikolebensversicherung, aus meiner Sicht, aus. Das Sparen sollte dann in andere Formen eingebracht werden, die mehr Ertrag ermöglichen.
  4. Die Fondsgebundene Lebensversicherung:
    Auch bei der so genannten FLV stimmt das Verhältnis zwischen Absicherung bei einem Todesfall verknüpft mit dem Sparvorgang nicht ganz. Auch hier sind die Kosten instransparent. Es wird bei den Lebensversicherungen oft mit dem Steuervorteil kokettiert, der sich aber deutlich verschlechtert hat durch die Änderung der Steuergesetze. Aueßrdem haben viele Angebote eine zu hohe Kostenbelastung bei der Investition in die verschiedenen Investmentfonds, so dass ein großer Teil des erwirtschafteten Ertrags in die Kosten fließen, was für den Sparer wieder schlecht ist. Die meisten Sparer denken auch nicht an die Zeit, wenn es finanziell mal schlechter läuft und die Sparraten dann nicht mehr so leicht zu leisten sind. Kann man den Sparbeitrag mal nicht leisten, weil er, durch den Sparanteil zu hoch ist, dann fällt damit auch die Leistung im Todesfall, oder auch für die Rente bei Berufsunfähigkeit aus. Das wird von den meisten nicht bedacht. Dieser Umstand führt, gerade in finanziell schwierigen Zeiten, zu Unwägbarkeiten, die man in solch einer Zeit nicht auch noch gebrauchen kann.
  5. Der Investmentfonds:
    Das Sparen in einen Investmentfonds kann sehr vorteilhaft sein, weil der Sparvorgang sehr individuell gestaltet werden kann. Der Sparer muss nicht unbedingt regelmäßig einzahlen, sondern kann seine Zahlungen so variieren, wie er es für richtig hält. Außerdem kann immer wieder Geld entnommen werden, was aber ein großer Nachteil ist. Denn in einer finanziell schwierigen Zeit werden als erstes immer die Investmentfonds aufgelöst. Das kann das Sparziel empfindlich beeinträchtigen. Dennoch kann der Sparer, gerade bei so genannten ETF (Exchanged Trades Funds) die hohen Abschluss- und Verwaltungskosten einsparen und mit diesen Fonds auch sehr gut verschiedene Indizes abbilden. Langfrist ist es den Vermögensverwaltern schwer gefallen die Indizes zu schlagen. Dennoch sollten Investmentfonds so eingschätzt werden wie Aktien, sofern es sich auch um Aktieninvestmentfonds handelt. Bei den Investmentfonds kann jede Anlageklasse angesteuert werden, was das Gestalten einer Anlagestrategie einfacher zulässt.
  6. Die Aktie:
    Bei der Aktie ist eine genaue Analyse des Unternehmens notwendig, in welches investiert werden sollte. Das Thema ist nicht trivial, weshalb ich gute Bücher dazu empfehlen muss. Ein sehr erfolgreiches Beispiel als Investor ist hier Warren Buffet, der als Investmentlegende langsam auf die 90 zugeht. Sein Professor an der Uni war Benjamin Graham, dessen Bücher ich ruhigen Gewissens empfehlen kann. Aktien benötigen einen kühlen Kopf und ausreichend Kapital, um damit auch eine geeignete Strategie zu verfolgen. Die Investition in einzelne Werte kann erfolgversprechend sein aber auch dazu führen, dass der Investor einen großen Teil seines Geldes vereliert. Auf alle Fälle sollten für die Investition in Aktien keine Kredite aufgenommen werden. Egal wie verlockend das Angebot ist.
  7. Die Immobilie:
    Die Investition in Immobilien ist genauso schwierig wie die Investition in Aktien. Es reicht oft nicht aus einfach nur in eine Eigentumswohnung zu investieren. Meinen Mandanten habe ich oft den Kauf eines eigengenutzten Hauses oder einer Wohnung empfohlen. Denn ob man Miete oder eine Kreditrate abbezahlt ist egal. Vor allem dann, wenn die Kreditrate in der Höhe einer Miete vereinbart werden konnte. Außerdem bleibt die Kreditrate über die Jahre eine Zinsfestschreibung gleich, wobei die Miete steigen kann. Wenn man sich das genau durchrechnet, ist ein Investor mit der Immobilie besser dran. Sofern er nicht das Risiko der Instandhaltung unterschätzt. Eine Immobilie kostet Geld, was nicht zu unterschätzen ist. Deshalb sollte man sich sehr genau informieren, bevor man eine Immobilie erwirbt oder einen Bauauftrag erteilt. Die Erteilung eines Bauauftrages ist dann noch spezieller, wobei man in allen Fällen unbedingt einen Profi hinzuziehen sollte. In meinem Buch „Vorsicht Eigentumswohnung“ beschreibe ich die Gefahren aber auch die Chancen beim Erwerb. Das Buch kann kostenlos als E-Book von meiner Internetseite geladen werden.